In dieser Episode trifft deutsche Ingenieurskunst auf traditionellen Bootsbau. Die beiden Schiffsbau-Ingenieure Henrik Richter-Alten und Christian Arriens sind im Rahmen eines GIZ-Projektes auf die Marshall Inseln gereist.
Die Marshall Inseln werden akut durch den Klimawandel bedroht: Da der höchste natürliche Punkt nur 2m über dem Meeresspiegel liegt, drohen die Inseln schon in den nächsten Jahrzehnten unbewohnbar zu werden. Das der höchste Punkt der Inseln ein Müllberg ist, der im Volksmund Mount Trashmore genannt wird, macht ein weiteres Problem deutlich. Außerdem wurden auf den Marshall Inseln Atomwaffen getestet und an Einheimischen Menschenversuche durchgeführt.
Wie man sieht, viele globale Probleme sind hier wie unter einerm Brennglas zu erkennen. Und genau das berichten auch Henrik und Christian. Sie wurden auf den Marshall Inseln in die traditionelle Baukunst der Proa-Kanus eingeweiht. Das sind Boote, mit denen schon vor 2000 Jahren Südseeinseln besiedelt worden sind – gegen den Wind wohlgemerkt und mit uns völlig fremden Navigationsmethoden.
Die beiden Schiffsbau-Ingenieure haben schnell festgestellt, wie leistungsfähig diese Kanus sind. Gleichzeitig sind sie wichtig für die Kultur und das Überleben der Menschen vor Ort. Das große Problem: Durch den Klimawandel gehen die traditionellen Baustoffe der Kanus verloren und somit die wichtigste Lebensgrundlage der Marshallesen. Für die beiden war klar: Hier muss sich etwas tun.
Zurück in Deutschland haben sie ihr eigenes Boot gebaut: Die @proas.is – ein Prototyp, der die traditionelle Bauweise mit neuen Baustoffen realisiert und so eine neue Perspektive für die Menschen auf den Marshall Islands schafft. In regelmäßigen Touren kehren die beiden auf die Marshall Islands zurück, um den Menschen vor Ort dabei zu helfen ihre eigene Tradition mit neuen Baustoffen fortzuführen und so nicht nur die Lebensgrundlage der lokalen Bevölkerung zu retten, sondern auch deren Kultur – auch über den Bestand der Inseln hinaus.
Weitere Infos zu der Proasis findet ihr unter: http://proas.is
Nachdem ein Feuer die Infrastruktur von WAM zerstört hat, läuft nun der Wiederaufbau. Dazu ist natürlich auch jede Menge finanzielle Unterstützung nötig. Und da könnt ihr auch gerne mithelfen: https://gofund.me/b0f71447